Traumaarbeit
Trauma heißt "Verletzung" und wird oft in Verbindung mit
- körperlichen Verletzungen z.B. Schädel-Hirn Trauma
- Schockereignissen, Katastrophen und Kriege
- frühen Bindungsstörungen
verwendet.
Letzteres wird auch Entwicklungstrauma genannt. Menschen, die zur
Familienaufstellung kommen haben oft Bindungsstörungen in ihrer Kindheit
erlebt.
Nicht das Ereignis selbst ist traumatisierend, sondern wie wir dieses
Ereignis erlebt haben, kann traumatisieren.
In meiner Traumaarbeit geht es in erster Linie um Entwicklungstrauma.
Mein Ansatz ist NARM (Neuroaffektives Beziehungsmodell) von Laurence
Heller. Sein Buch "Entwicklungstrauma heilen" ist sehr zu empfehlen und
gut zu verstehen.
Heller geht von fünf Kernbedürfnissen aus
Kernbedürfnis |
Kernfähigkeiten |
Kontakt |
Fähigkeit, in Berührung mit unserem Körper und unseren
Emotionen zu sein in wirklichen Kontakt mit anderen Menschen zu
gehen |
Einstimmung |
Fähigkeit eigene Bedürfnisse zu erkennen und zu leben und
physisch und emotional Nährendes aufzunehmen |
Vertrauen |
Fähigkeit zu einem gesunden Vertrauen in andere und
Zulassen einer gesunden wechselseitigen Abhängigkeit |
Autonomie
|
Fähigkeit, angemessene Grenzen zu setzen, nein zu sagen
ohne Schuldgefühle |
Liebe/Sexualität
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Fähigkeit mit offenem Herzen zu leben und liebevolle
Beziehungen einzugehen |
Werden diese Kernbedürfnisse nicht
bzw. unzureichend erfüllt, entwickeln wir Überlebensmuster, um die
Bindung an unsere Eltern/Bezugspersonen aufrecht zu erhalten.
Kernbedürfnis
|
Überlebenswichtige Adaption |
Strategie zum Schutz der
Bindungsbeziehung |
Kontakt |
Versperrter Zugang zu Kontakt Abschneiden vom eigenen
Körper und sozialen Kontakten |
Das Kind gibt sein Gefühl auf, überhaupt zu existieren,
zieht sich aus dem Kontakt heraus und versucht, sich
unsichtbar zu machen |
Einstimmung |
Versperrter Zugang zur Wahrnehmung und zum Äußern
persönlicher Bedürfnisse |
Das Kind gibt seine eigenen Bedürfnisse auf, um sich nach den
Bedürfnissen anderer zu richten, vor allem denen seiner
Eltern |
Vertrauen |
Versperrter Zugang zu Vertrauen und gesunder
wechselseitiger Abhängigkeit |
Das Kind gibt seine Authentizität auf, um so zu werden,
wie die Eltern es haben wollen: beste(r) Freund(in),
Sport-Ass, Vertrauter etc. |
Autonomie |
Versperrter Zugang zu einem authentischen Selbstausdruck,
Reagieren mit dem, was andere von einem zu erwarten
scheinen |
Das Kind gibt direkte Ausdrucksformen seiner eigenen
Unabhängigkeit auf, um sich nicht verlassen oder erdrückt zu
fühlen |
Liebe / Sexualität |
Versperrter Zugang zu Liebe und
einer Verbindung auf Herzensebene Versperrter Zugang zu
Sexualität Versperrter
Zugang zu Integration von Liebe und Sexualität |
Das Kind versucht sich selbst zu perfektionieren, um
Ablehnung zu vermeiden und in der Hoffnung, für sein Aussehen
oder seine Leistung Liebe zu ernten |
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Aus: Heller, LaPierre
"Entwicklungstrauma heilen" |
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So hilfreich diese Überlebensmuster
in unserer Kindheit waren, so konfliktfördernd können sie sich in
Beziehungen auswirken.
Ziel der Traumaarbeit ist es, dass wir immer mehr in der Lage sind,
unsere Kernfähigkeiten zu entwickeln und zu leben. Dies führt zu einem
erfüllteren Leben in und außerhalb von Beziehungen.
Die Unterschiede zur klassischen Aufstellungsarbeit liegen darin,
dass in der Aufstellungsarbeit die Verstrickungen im Familiensystem
betrachtet werden. Ziel ist, die systemische Ordnung wieder
herzustellen.
In der Traumaarbeit
mit dem NARM-Ansatz geht es darum, unsere nicht gelebten bzw. nur
ansatzweise gelebten Kernfähigkeiten zu entwickeln und alte
Überlebensmuster zu druchbrechen.
Beide Ansätze haben ihre Berechtigung und sind sehr hilfreich und
unterstützend für unser Leben. Auch in der Kombination miteinander zu
empfehlen.
Wenn es in der Aufstellungsarbeit oft nicht
weitergeht, dann kann der NARM-Ansatz sehr hilfreiche Veränderungen
bewirken.
Die Traumaarbeit mit NARM erfolgt in Einzelsitzungen.
Gebühr: EUR 60,-- pro Stunde (60 min).
Auch nachzulesen auf meiner Hompage:
http://familienaufstellung-tuebingen.de/?Meine_Beratung%2FTherapie___Traumaarbeit