Hier geht es darum, mit einem offenen Herzen Liebe und Sexualität
miteinander zu verbinden. Aufgrund unserer frühkindlichen Erfahrungen,
gelingt uns das oft nicht.
Menschen mit der "Liebe-Sexualitäts-Überlebensstruktur" sprühen vor
Energie. Sie sind attraktiv und erfolgreich. Aber kaum einem gelingt es,
die hohen Ansprüche zu befriedigen die er an sich selbst hat.
Sie
bemessen ihren eigene Wert oft nach Aussehen und Leistung, ihr
Selbstwertgefühl ist oft an Bedingungen geknüpft.
Der Ausgangspunkt
für diese hoch energetische Überlebensstruktur ist oft ein gebrochenes
Herz - Folge von nicht gewürdigter oder auch zurückgewiesener liebender
Gefühle, vor allem durch den gegengeschlechtlichen Elternteil. Diese
Menschen tun sich als Erwachsener oft schwer eine dauerhafte
Liebesbeziehung zu führen und aufrecht zu erhalten. Die Herausforderung
auf ihrem Entwicklungsweg ist die, ein offenes und liebendes Herz mit
einer lebendigen Sexualität zusammenzubringen.
Wichtige Zeiträume für die Entstehung dieser Überlebensstruktur sind
zum einen das Alter zwischen vier und sechs Jahren und das Einsetzen der
Pubertät, also das Alter zwischen 12 und 15 Jahren. Im Kern kann man
sagen, das Menschen mit Liebe-Sexualitäts-Überlebensstruktur in der Zeit
ihres sexuellen Erwachens zurückgewiesen oder verletzt wurden.
Für
alles, was mit Gefühlen auf der Herzensebene zu tun hat, wird das Kind
von denselben Eltern vielleicht bestärkt, seine aufkeimende Sexualität
aber stößt sie vor den Kopf. Diese Reaktion zwingt das Kind, Sexualität
und den Ausdruck von Liebe voneinander abzuspalten.
Der Liebe-Sexualitäts-Überlebensstruktur Typ wächst oft in einer
strengen Familie auf, in der das sexuelle Erwachen verurteilt, oder gar
verdammt wird. Liebe, Zärtlichkeit und Gefühle werden nicht offen zum
Ausdruck gebracht, oder sogar verpönt. In bestimmten Familien ist Liebe
an Bedingungen geknüpft, sie steht und fällt mit Aussehen und Leistung.
Menschen mit dieser Überlebensstruktur romantisieren Liebe und Ehe.
Sie haben ein offenes Herz, aber es kann durchaus sein, das ihnen vor
Sexualität graut und sie von ihrer eigenen Sexualität abgeschnitten
sind. Es fällt ihnen schwer, eine lebendige Sexualität in ihre
Liebesbeziehungen zu integrieren. Zu Beginn einer Beziehung spielt
Sexualität für sie vielleicht noch eine größere Rolle, in dem Moment
jedoch, wo die Beziehung tiefer wird, kommen ihnen ihre sexuellen
Empfindungen abhanden.
Man darf nicht vergessen, dass Menschen mit
Liebe-Sexualitäts-Überlebensstruktur heftige Verletzungen und
Zurückweisung erfahren haben. Um erneute Zurückweisung zu vermeiden,
zügeln sie ihre Impulse, sich zu öffnen und auf andere zuzugehen. Die
unbewusste Entscheidung aus ihrer Kindheit, »Nie wieder lasse ich mir
von jemandem so wehtun«, bringt sie dazu, andere lieber selbst
frühzeitig vor den Kopf zu stoßen, ehe sie ihrerseits zurückgewiesen
werden könnten.
Wachstumsstrategien
Menschen mit der
Liebe-Sexualitäts-Überlebensstruktur kommen aufgrund von
Beziehungsproblemen in die Therapie. Entweder sie sind in einer
aktuellen Beziehung unglücklich, oder sie haben etliche mäßig
zufriedenstellende Beziehungen hinter sich und fragen sich besorgt, ob
sie zu einer guten Beziehung überhaupt in der Lage sind.