Praxis für psychologische Beratung

NARM-Traumatherapie
Familienaufstellung in Gruppe und einzeln

Familientherapie, Paarberatung, Einzelberatung

 

Josef Kugler Heilpraktiker für Psychotherapie
Im Forum an der Blaulach, Henriettenweg 2,

72072 Tübingen,
Tel.: 07071-1384105   praxis-josef-kugler@gmx.de

www.praxis-josef-kugler.de

 

Rundbrief Oktober 2017

 


 

Liebe Freunde und Bekannte,

diesmal leite ich euch das Skript aus dem Seminar "Trauma, Liebe und Ich" vom 30. Sept. in Augsburg weiter. Der Schwerpunkt meiner Arbeit ist seit einiger Zeit das Trauma, welches uns daran hindert, unser Leben erfüllend zu leben. Können wir uns von unseren Traumen bzw. Überlebensstrategien immer mehr lösen, dann steigert sich unsere Lebensqualität. 

 

Termine

  • Nächste Familienaufstellung am Sonntag, 15. Okt. 2017
    Es sind noch Plätze frei. Auch über Anmeldungen als Stellvertreter würde ich mich freuen.

 

Alles Gute und einen goldenen Oktober wünscht euch

 

Euer

Josef Kugler

 

Inhalt

1.   Trauma, Liebe und Ich

2.   Die Worte des Monats

3.   Familienaufstellung

4.   Impressum


 

 

1. Trauma, Liebe und Ich

 

  


Trauma, Liebe und Ich
Überarbeitetes Skript von dem gleichnamigen Seminar vom 30. Sept. 2017 in Augsburg

1. ICH
Aus der Sicht von Freud:
ES                                      das Unbewusste, das Kind-Ich
Über-Ich                             das autoritäre Überbleibsel
                                          aus der Kindheit, das Eltern-Ich
ICH, Ego                            das bewusst Erfahrende

Das ICH ist etwas in mir. Mit meinem ICH gehe ich nach Außen und identifiziere mich mit verschiedenen Rollen, wie z.B. als Lehrer, als Ehefrau/mann, als Mutter/Vater, Politiker, Terrorist … Wichtig ist, dass ich jede Identifizierung wieder loslassen kann und eine neue Identifizierung eingehen kann. Und ganz besonders wichtig ist, dass ich mir bewusst bin, dass die Identifizierung und mein ICH (Selbst) etwas Unterschiedliches sind.
Die Freudsche ICH-Sicht würde nach unserer Theorie bedeuten, dass das ES und das Über-ICH Identifikationen sind. Nur das bewusste erfahrende ICH wäre mit unserer Identität gleichzusetzen.

Wenn jemand mit uns in Kontakt geht, dann erkennen wir, ob dieser Mensch uns authentisch begegnet oder nicht. Authentisch würde bedeuten, dass seine Identifikation durchdrungen ist von seinem ICH (Selbst). Dass dieser Mensch nicht nur die Rolle repräsentiert, sondern auch indirekt etwas von sich (von seinem ICH) preisgibt.

In einigen spirituellen Richtungen geht es darum, das ICH aufzulösen. Wenn ich mein ICH auflöse, dann verliere ich meine Identität. Eigentlich geht es darum, dass ich mich in allem wiederfinde. Das bedeutet, dass etwas dazukommt und nicht dass etwas wegfällt. Oft wird kein Unterschied zwischen Identität und Identifikation gemacht. Aus meiner Sicht geht es in der Spiritualität darum, dass ich in meinen Identifikationen immer meiner Identität voll bewusst bin. D.h. ich bin immer in meiner Mitte. Ich bin immer auch ich selbst.

2. Trauma

Wenn wir das Trauma aus der ICH-Sicht betrachten, dann bedeutet das, dass ich mit dem traumatischen Erlebnis identifiziert bin, und zwar dauernd. Ich kann mich nicht davon lösen. Wenn es angetriggert wird, dann ist es so präsent, als ob ich es wieder erleben würde und in eine Hilflosigkeit komme, wo ich keinen Handlungsspielraum mehr habe. Das traumatisierende Erlebnis wird in unserem gesamten Körper gespeichert in Form von Muskelverspannungen, Identifikationen und Emotionen.

Das Ziel der Traumatherapie wäre dann, dass ich mich von meinen permanenten Identifikationen und daraus resultierenden Überlebensstrategien löse unter Einbeziehung des ganzen Körpers.

3. Liebe

Wir wollen uns einige Formen der Liebe anschauen.

- Partnerschaftliche Liebe

In solch einer Liebesbeziehung spielt das Gemeinsame eine große Rolle. Die Partner erfüllen sich gegenseitig ihre Bedürfnisse. Es entsteht ein Raum von Sicherheit und Geborgenheit. In dieser Atmosphäre können sich die Herzen der Partner öffnen. Die sexuelle Liebe ist auch Teil der partnerschaftlichen Liebe.

- Sexuelle Liebe

Diese Form der Liebe hat das Ziel die Triebe zu befriedigen. Wenn dabei auch noch die Herzensöffnung mit dazu kommt, dann können dabei sehr intensive Ebenen der Gefühle erreicht werden, die bis hin zu Ekstase reichen. Die Sexuelle Kraft in uns ist die stärkste Kraft. Sie fördert den Fortbestand unserer Spezies.
Sexualität und Herzensöffnung gemeinsam zu erfahren führt zu großer Erfüllung.

- Bedingungslose Liebe

Diese Form der Liebe ist kein Gefühl, es ist eine innere menschliche Haltung. Ich akzeptiere den anderen bedingungslos. Die bedingungslose Liebe wird als die höchste Form der Liebe angesehen. Aus meiner Sicht ersetzt diese Liebe nicht die partnerschaftliche und auch nicht die sexuelle Liebe. Die partnerschaftliche und die sexuelle Liebe sind immer mit Bedingungen verbunden.

Wir erleben die bedingungslose Liebe in Situationen, wo wir mitfühlend sein können. Also auch in verschiedenen Situationen in der partnerschaftlichen Liebe und im täglichen Leben.

- Elternliebe
Die Liebe der Eltern den Kindern gegenüber ist im Idealfall bedingungslos. Oft schaffen Eltern diese Herausforderung nicht und zeigen den Kindern, dass sie nur dann geliebt werden, wenn sie die Wünsche der Eltern erfüllen. Die Kinder lassen sich darauf ein und passen sich an. Im Erwachsenenalter haben diese Kinder dann die Vorstellung, dass sie etwas Leisten müssten um geliebt zu werden. Sie können sich nicht vorstellen, dass sie ihrer selbst willen geliebt werden. Fühlen sich jedoch die Kinder von den Eltern bedingungslos geliebt, dann ist das u. a. das beste Startkapital, das Eltern ihren Kindern für ihr Leben mitgeben können.

- Herzensöffnung
Der wichtigste Punkt in der Liebe ist die Herzensöffnung. Es gibt viele Erlebnisse im laufe unseres Lebens, die eine Öffnung unseres Herzens verhindern bzw. beeinträchtigen. Es sind Erlebnisse, die uns traumatisiert haben.

4. Übung Identität wahrnehmen.

Die buddhistische Achtsamkeit ist eine gute Übung zur Wahrnehmung unserer Identität. Wir sitzen bequem und nehmen einfach nur wahr was geschieht. Wir spüren unseren Atem, unseren Körper, nehmen unsere Gedanken wahr. Das alles, ohne zu bewerten. Über unsere Identität nehmen wir uns wahr. Die Fähigkeit wahrzunehmen ist unsere Identität, unser ICH. Die Inhalte, die wir wahrnehmen, stammen eher aus Identifikationen.

Achtsamkeit im Alltag: Im Internet gibt es eine schöne Seite mit Achtsamkeits-übungen im Alltag:

www.fachausbildung-stressbewaeltigung-achtsamkeit.de/achtsamkeitsuebungen-im-alltag/

5. Identifikation loslassen

Wir identifizieren uns im Alltag in hunderten von Situationen und gehen in viele Rollen. Und genau so oft gehen wir wieder aus der Identifikation heraus. Normalerweise gelingt uns das sehr gut. In der Regel bleiben wir in allen Identifikationen voll handlungsfähig. Erleben wir jedoch eine Situation wo wir an unsere traumatische Identifikation erinnert werden, verlieren wir unsere Wahl differenziert zu handeln und handeln nach alten Mustern und kommen u.U in eine Hilflosigkeit. Wir gehen in eine Identifikation, wo wir unsere neuen Erfahrungen nicht mitnehmen können. Wir handeln nach alten traumatischen Erfahrungen, unseren Überlebenstrategien. Um diese traumatischen Identifikationen loszulassen, ist professionelle Hilfe sinnvoll.

6. Bioenergetische Sichtweise

Alexander Lowen beschreibt in diesem Diagramm welche Ebenen in uns angesprochen werden müssen, damit sich das Trauma auflösen kann und wir an unsere Herzensliebe kommen können. Lowen nennt die äußere Schicht ICH-Schicht. Aus meiner Sicht handelt es sich jedoch um die Identifikation und nicht um die Identität (ICH). In der Literatur wird oft nicht differenziert.

Das Schichtenmodell von Lowen:

1. Ich-Schicht (Identifikation): Leugnen, Misstrauen, Schuld abwälzen, Projizieren, Rationalisieren. Das alles sind Überlebensstrategien durch traumatische Erfahrungen.

2. Muskelschicht: Chronische Verspannungen

3. Emotionale Schicht: Wut, Schmerz, Verzweiflung, Furcht

4. Kernschicht: Liebe, Herz

 

 

 

 

2. Die Worte des Monats

 


Höhepunkt des Glücks ist es, wenn der Mensch bereit ist, das zu sein, was er ist.
(Erasumus von Rotterdam)

 

3.  Familienaufstellung

 

Familienaufstellung

Das nächste Familienaufstellungsseminar findet am Sonntag, 15. Oktober im Forum an der Blaulach, Henriettenweg 2, 72072 Tübingen statt. Beginn 10:00, Ende ca. 17:00.
Teilnahmegebühr: 95,-- EUR. In der Gebühr sind ein telefonisches Vorgespräch sowie 30 Minuten Nachbesprechung per Telefon oder in der Praxis mit enthalten. Auch passive Teilnehmer sind immer willkommen.
Anmeldung und Information unter: 07071-1384105 oder praxis-josef-kugler@gmx.de

 

4. Impressum

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Josef Kugler
Heilpraktiker für Psychotherapie
im Forum an der Blaulach
Henriettenweg 2
72072 Tübingen
Tel.: 07071-1384105

Wenn du keine Verwendung dafür hast, bitte um kurze Mitteilung per email: praxis-josef-kugler@gmx.de

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